Europäische Schule
Elise-Aulinger Strasse 21, 81739 München
Erweiterung mit Fachklassen, Naturwissenschaften, Laboreinrichtungen, Verwaltung, Cafeteria, Mensa, Großküche mit Anlieferung und Lagerflächen, Anbindung an den Bestand
Bauherr
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Leistungsumfang
LPH 1-5 HOAI
Erstellung Brandschutzkonzept
Kenndaten
NF Erweiterung 4.300 m²
Wettbewerb 1. Preis 09l2006
Planungsbeginn 01l2007
Ausführung 03l2008 - 05l2010
Das bestehende Schulzentrum der Europäischen Schule wird um einen neuen Baustein erweitert. An der Verbindungsstelle zum Bestand entsteht der neue Haupteingang für die Schule. Der neue Baukörper stellt durch die Gliederung in Sockel und differenzierte Baukörper in den Obergeschossen Bezüge zum Bestand her. In Verbindung mit der Höhenstaffelung wird so eine maßstäbliche Baumasse zur Wohnbebauung und zur öffentlichen Wegeverbindung erreicht.
Zum Bestand entwickelt die lineare Baustruktur eine zum Eingang hinführende Wirkung. Eine intensive Begrünung auf dem Sockelgeschoss bietet ergänzend attraktive Freiraumbezüge für die Obergeschosse. Das Erdgeschoss wird für eine kompakte, wirtschaftliche Organisation der Küche mit Anlieferung und Lagerflächen sowie den Speisesaal genutzt. Das „Fugengeschoß“ im 1. OG wird sinnfällig als Verwaltungs- und Pausenbereich genutzt. Der Pausenbereich wird durch großzügige Lufträume mit Mensa und Cafeteria verknüpft und nimmt den Charakter einer Galerie an. Eine Terrasse im 1.OG stellt auch für diesen Bereich attraktive Außenraumbezüge her.
Die Verwaltung liegt vom Schulbetrieb ungestört und erfährt eine reizvolle Qualität durch eine großzügige Verglasung und die Zuordnung von Freiflächen. Der naturwissenschaftliche Bereich wird kompakt im 2. und 3. OG angeordnet. Diese Bereiche entwickeln den besonderen Reiz durch die Kombination einer linearen Raumanordnung einerseits und der wechselnden Anordnung von Höfen und Nutzflächen andererseits. Diese Kombination schafft zudem eine wirtschaftliche Organisation und reizvolle Verkehrsflächen mit Ausblicken und Pausenzonen, sowie Nutzungseinheiten, die eine konzentrierte und kommunikative Lernarbeit ermöglichen. Die Erschließung erfolgt zentral aus der Eingangshalle über eine großzügige Treppe. Eine brückenartige Verbindung im 1.OG stellt die Verbindung zum Bestand her.
Fassade
Die äußere Erscheinung des Baukörpers interpretiert die innere Nutzung und gliedert sich in einen massiven Sockel mit Mensa, eine gläserne Fuge mit Verwaltung sowie eine homogene Lamellenfassade aus Aluminium für die Fachklassen. Die Fassade im 2. und 3. OG wurde als hinterlüftete Fassade konzipiert. Alle Lamellen bestehen aus einem vierseitigen Rahmen aus Aluminiumhohlprofilen und einer Beplankung aus Aluminiumlochblech. Die Größe der Lamellen ist durch das Gebäude- und Höhenraster definiert (0.60 x 3.60m). Das gewählte Lochbild ermöglicht sowohl die Hinterlüftung, den Schutz der Dämmung, den Sonnenschutz sowie eine Aussicht von innen. Vor den Fassadenöffnungen können die Lamellen dem Sonnenstand, der Helligkeit, des Windes oder des Niederschlags entsprechend angepasst werden. Das äußere Erscheinungsbild der Fassade erzeugt bei Tageslicht je nach innerer Nutzung ein spannungsvolles Spiel zwischen Homogenität und ablesbarer Grundrissstruktur.